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Senkungen

Was ist eine Senkung?


Bei einer Senkung verlagert sich die Stellung von Blase, Gebärmutter oder Darm in Richtung Scheiden-und/oder Afterausgang. Eine Senkung kann nach einer Geburt auftreten oder auch erst mit zunehmendem Alter, z.B. in den Wechseljahren, spürbar werden.

Mögliche Ursachen

Geburten sind eine der Hauptursachen für eine Senkung, denn durch den Geburtsvorgang kann es zu einer Überdehnung der Bänder- und Muskelstrukturen oder auch Nervenschädigung kommen. Aber auch die natürlichen Alterungsprozesse können Risikofaktor werden - mit dem Alter wird die Muskulatur schwächer. Faktoren wie übermäßiges Pressen bei der Blasenentleerung oder beim Stuhlgang, chronischer Husten, schwere körperliche Arbeit oder angeborene Bindegewebsschwäche können Gründe einer Senkung sein.

Wann hilft die Physiotherapeutin, der Physiotherapeut?

Mindestens 50 Prozent der Frauen, die geboren haben, entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Senkung – circa 10 bis 20 Prozent davon suchen medizinische Hilfe. Die physiotherapeutische Behandlung befähigt betroffene Frauen, sich mit ihrer Situation auseinanderzusetzen und eigenverantwortlich ein gezieltes körperliches Training durchzuführen.
Wenn Sie folgende Symptome an sich beobachten, sollten Sie zur Physiotherapeutin, zum Physiotherapeuten gehen:

  • Ein Gefühl von "Schwere" oder "Zug nach unten" im Bauch

  • Sehr häufiger Harndrang bei nur kleinen Entleerungsmengen

  • Urinverlust, zum Beispiel beim Husten, Niesen, Lachen oder Hüpfen

  • Sie können Blase und Darm nicht immer vollständig entleeren

  • Wiederkehrende Rückenbeschwerden, die sich durch Behandlung nicht wesentlich verbessern

  • Häufig auftretende Blasenentzündungen

  • Schmerzen bei der Sexualität oder das Gefühl einer weiten Vagina

Das erwartet die Patientin, den Patienten

Theorie:

Die Betroffenen werden individuell beraten und erhalten Informationen über

  • Die Funktion und Lage des Beckenbodens

  • Zwerchfell- und Beckenbodenkoordination

  • Die Beziehung von Haltung und Beckenbodendynamik 

  • Blasen- und Darmfunktion

Praxis:

  • Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit für Beckenboden, Atmung und Haltung

  • Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur durch gezielte Übungen

  • Erlernen von kontinenzunterstützenden Maßnahmen für "drängende" Situationen

  • Nutzung von Hilfsmitteln

  • Informationen über geeignete Sportarten und eine angemessene Freizeitgestaltung sowie Hilfestellung für einen beckenbodenfreundlichen Alltag

  • Sensibilisierung für Überlastungen des Beckenbodens verursacht durch ungünstige Gewohnheiten

  • Bei Bedarf Biofeedback-Therapie, evtl. auch Elektrostimulation

Weitere Informationen:

Mehr Informationen zu dem Thema Beckenboden bekommen Sie bei Ihrer Physiotherapeutin, Ihrem Physiotherapeuten. Sie finden geschulte Physiotherapeuten in Ihrer Nähe über die "Therapeutensuche" und auf der Homepage der AG GGUP unter www.ag-ggup.de