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05.09.2016

Unsere Wahlprüfsteine für Berlin - 1) Akademisierung

Am 18. September 2016 findet die Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin statt. Im Vorfeld der Wahl haben wir die gesundheitspolitischen Sprecher aller großen dort vertretenen Parteien um eine Stellungnahme zu einigen für unseren Berufsstand wichtigen Fragestellungen/Forderungen gebeten. Die Antworten der Parteien, wovon leider nur CDU und SPD geantwortet haben, haben wir auszugsweise nachstehend abgebildet.

1) Akademisierung:

Eine Akademisierung des Berufs Physiotherapeut ist weltweit zu sehen. Dadurch ist es logisch, dass früher oder später in Deutschland eine solche auch erfolgt. Wie genau dies in Deutschland umgesetzt wird, wird sich noch zeigen. Eine Akademisierung der Physiotheapie bedeutet NICHT, dass zu-künftig nur noch Physiotherapeuten*innen mit einem akademischen Abschluss praktizieren dürfen. Es ist keinesfalls abzusehen, dass die abgeschlossene Berufsausbildung in Zukunft keinen Wert mehr hat.
Wie sehen Sie die Umsetzung/Überführung der Modellstudiengänge in Regelstudiengänge?

CDU Landesgeschäftsstelle Berlin:
Dieser Prozess wird noch eine Weile brauchen, weil damit viele Fragen zusammenhängen, die noch nicht abschließend geklärt sind. Dazu gehören vor allem die strukturelle Weiterentwicklung der Gesundheitsberufe sowie die Anpassung an geltende fachliche und internationale Standards. Hinzu kommt, dass es eine Vielzahl unterschiedlich gestalteter Modellstudiengänge gibt, die erst einer Evaluation bedürfen, bevor Entscheidungen getroffen werden können.  

SPD Berlin (MdA Thomas Isenberg):
„Die Gesundheitsfachberufe sind eine wesentliche Säule auch des Berliner Gesundheitswesens. Gleiches gilt für die Pflege: Deshalb schaffen wir beispielsweise das Schulgeld für Altenpflegeberufe ab, auch wollen wir die Bemühungen um gute Arbeitsplätze im Gesundheitsbereich intensivieren. Die Rahmenbedingungen u.a. der angestellten Tätigkeit verbessern wir, etwas durch weiterhin massive Investitionen im Bereich der Krankenhäuser. Ich teile Ihre Ansicht, dass international und auch europaweit der Trend in der Professionalisierung auch oftmals mit einer Hochschulausbildung verbunden ist. Entsprechende Modellprojekte einer modularen Qualifizierung finde ich sinnvoll, wichtig ist aber auch, dass der Zugang zu einer beruflichen Tätigkeit, auch im Bereich einer qualifizierten Physiotherapie, nicht ausschließlich über ein Studium möglich ist.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals für die teilweise ausführlichen Antworten der gesundheitspolitischen Sprecher von CDU und SPD bedanken.

Die kompletten Antwortschreiben der Parteien können bei Interesse gerne über unsere Geschäftsstelle (info(at)lvno.physio-deutschland.de) angefordert werden.