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22.06.2017

Aktuelles aus Berlin: Zwei auf einen Streich!

Ein parlamentarischer Abend.

Zwei Berufsverbände gemeinsam aktiv.

Die Berufsverbände VPT und PHYSIO-DEUTSCHLAND haben zum Thema „Das HHVG- ein Schlüssel für neue Wege im Heilmittelbereich aus Sicht der Physiotherapie“ zu einem parlamentarischen Abend am 12.06.2017 in Berlin eingeladen.

Die VPT Landesgruppe Berlin-Brandenburg und Physio-DEUTSCHLAND, Länderverbund Nordost luden gemeinsam Politiker, berufspolitische Akteure, Kostenträger sowie auch Kolleginnen und Kollegen ein. Frau Britta Bartel (VPT Landesvorsitzende für Berlin Brandenburg) und Rainer Großmann (Vorstandsmitglied PHYSIO-DEUTSCHLAND, Länderverbund Nordost) begrüßten alle Anwesenden. Die Moderation des Abends wurde von der Journalistin Frau Anke Kautz übernommen.

Drei Impulsvorträge gaben genug Input für den anschießenden regen Austausch.

Herr Friedemann Ey (Verbindungsbüro Berlin/Bonn des VPT) wies auf die Einzigartigkeit des neuen Gesetzes (HHVG) hin, die durch die große Koalition und Enthaltung der Oppositionsparteien auf den Weg gebracht wurde. Damit entfällt u.a. die Bindung der Grundlohnsummenentwicklung bei den Kassenverhandlungen für die nächsten 3 Jahre. Bereits jetzt macht sich dies in den Verhandlungen bemerkbar. Herr Ey betonte das gerade die Berufsverbände maßgeblich zu den politischen Entwicklungen beigetragen haben.

Herr Dr. Carsten Kampe (Brandenburger Fachkräftemonitoring, Fachkräfte in Clustern und Regionen) stellte deutlich mit seinem Beitrag heraus, an welchem Scheideweg sich die Therapieberufe befinden: Zwischen Fachkräftemangel, Ökonomisierungsdruck und Akademisierung. Er sieht eine Chance in der Akademisierung unseres Berufes, sowohl dem Fachkräftemangel zu begegnen, als auch eine angemessene Vergütung zu erhalten.

Herr Karl-Heinz Kellermann (Bundesvorsitzender VPT) betonte, dass es für unseren Berufsstand „Noch nie solche Reformen“ gab. Das ist einmalig und ist zurückzuführen auf die Arbeit der Berufsverbände, aber auch der glückliche Umstand, dass ein Physiotherapeut Dr. Rolf Kühne (CDU) im Bundestag vertreten ist und unsere Interessen vertritt.

In der anschließenden Diskussion wurden viele Themen erneut auf den Punkt gebracht:

  • Forderung nach Abschaffung des Schulgeldes
    (Hier gab es bereits deutliche Signale von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe in einem persönlichen Gespräch mit unserem Vorstandsmitglied Rainer Großmann)

  • Wertschätzung unseres Berufes

  • Die Ausbildung der Therapeuten wird unter Wert verkauft

  • Die Therapieberufe müssen mehr Selbstbewußtsein erlangen

  • Profilierung der Gesundheitsberufe
    (keine Unterscheidung in ärztliche und nicht-ärztliche Gesundheitsberufe)

  • Verbesserung unseres Vergütungssystems und der damit verbundenen längst notwendigen Anpassung der Einkommenssituation von Praxisinhabern und Angestellten.

  • Novellierung des Berufsgesetzes

  • Deutlich wurde auch die Notwendigkeit einer starken Berufsvertretung

Alles in allem war es beachtlich, dass eine Vielzahl von hochrangigen Vertretern aus Politik, Berufsverbänden, Krankenkassen, Ausbildung und Lehre und selbstverständlich auch wir selbst (Schüler, Studierende, Praxisinhaber, Angestellte….) sich zu diesem parlamentarischem Abend ausgetauscht haben. Auch zukünftig wollen und müssen wir diese Kontakte für unsere weiteren berufspolitischen Anliegen und Forderungen nutzen.

Wir danken allen Akteuren, die zum Erfolg dieses Abends beigetragen haben.

Wer möchte, kann sich hier die Zusammenfassung des Abends in einem kurzen Film anschauen.